Wie werden Terrassenplatten aus Naturstein verlegt?
Ratgeber-Spezial: Ungebundene Verlegung
Das Verlegen von Natursteinplatten erfordert nicht immer das Anlegen eines Betonbetts und somit die gebundene Verlegung der Terrassenplatten aus dem robusten Naturmaterial. Eine ebenfalls sehr beliebte und zudem etwas leichtere Variante ist das ungebundene Verlegen der Natursteinplatten, welches außerdem einige Vorteile gegenüber der gebundenen Velegeart aufweist. Wie Sie Natursteinplatten ungebunden auf Ihrer Terrasse verlegen und wie sich das Verfahren von der festen Verlegung unterscheidet, erfahren Sie im zweiten Teil unseres Ratgeberbeitrags rund um das Verlegen von Terrassenplatten aus Naturstein.
Natursteinplatten ungebunden verlegen
Für viele Heimwerker ist die ungebundene Verlegung der Terrassenplatten aus Naturstein eine einfache und effektive Variante, die genügend Spielraum lässt, um kleine Fehler auch im Nachhinein elegant auszugleichen. Auch für das ungebundene Verlegen des Naturmaterials muss jedoch zunächst einmal der Untergrund präpariert werden. Stellen Sie sicher, dass die Fläche, auf der Ihre Terrasse entstehen soll, ein Gefälle von 2 – 3 % aufweist. Für weitere Informationen zu der Relevanz eines ausreichenden Gefälles können Sie sich in einem weiteren unserer Ratgeberartikel informieren. Das Gefälle sollte jedoch immer aufsteigend zum Haus hin bestehen, damit Regenwasser und sonstige Flüssigkeiten abfließen können. Anschließend heben Sie die Fläche Ihrer Terrasse etwa 25 Zentimeter tief aus und legen eine Tragschicht aus Schotter an, die mit einer Stärke von circa 15 cm verdichtet wird. Dieser Vorgang ist ganz besonders wichtig, da Sie auf diese Weise ein tragfähiges Fundament für die ausreichende Standfestigkeit Ihrer Terrasse anlegen. Auf die Tragfläche folgt eine 4 – 5 Zentimeter hohe Splittschicht. Diese Splittschicht dient als Ausgleichsschicht und gleicht unregelmäßige Stärken von Natursteinplatten aus. Wir empfehlen Ihnen, auf sogenannten Edelsplitt aus Basalt zurückzugreifen. Basalt enthält keine metallischen Rückstände und sorgt somit dafür, dass sich die Natursteinplatten auch bei anhaltender Feuchtigkeit nicht verfärben. Die Oberfläche des Splittbetts ziehen Sie anschließend sorgfältig plan ab. In einem nächsten Schritt können Sie mit dem Verlegen der Terrassenplatten aus Naturstein beginnen. Platzieren Sie Platte für Platte und klopfen Sie die Natursteine anschließend mit einem Gummihammer auf dem Untergrund fest. Auch bei dieser Variante des Verlegens sollten die Platten eben ausgerichtet werden. Je gründlicher Sie die Platten verlegen, ein umso gleichmäßigeres Ergebnis erhalten Sie. Es empfiehlt sich,Fugen mit einem Durchmesser von 3 bis 4 Millimeter zu verlegen, da Ungleichmäßigkeiten so besser ausgeglichen werden können. Legen Sie während des Verlegens außerdem immer wieder eine Wasserwaage über die bereits verlegten Platten, um somit das Gefälle zu überprüfen. Abschließend gilt es bei der ungebundenen Verlegung, die Fugen zwischen den Platten entsprechend der Kanten der Natursteine anzulegen. Arbeiten Sie mit sogenannten Formatplatten, weisen diese entweder gesägte oder gespaltene Kanten auf. Sie benötigen dementsprechendes Fugenmaterial, um die Fugen korrekt auszufüllen. Die gängigste Variante ist die Nutzung von Brechsand, der auch als Steinmehl bekannt ist. Dieser ist ausgesprochen zuverlässig und zudem kostengünstig. Ebenfalls empfehlenswert ist auch bei der ungebundenen Verlegung Ihrer Natursteinplatten die abschließende Imprägnierung des Naturmaterials.
Die Bedeutung der Dehnungsfuge
Wenn Sie die Terrassenplatten aus Naturstein auf dem zuvor aufgeschütteten und verdichteten Splittbett verlegen, sollten Sie immer auch sogenannte Dehnungs- oder Bewegungsfugen einplanen. Die Dehnungsfugen an den Rändern Ihrer Terrasse sorgen dafür, Spannungen im Material vorzubeugen und verhindern somit Schäden an den Natursteinplatten. Beträgt die gängige Fugenbreite 3 – 5 Millimeter, sollte die Dehnunsgfuge entlang der Hauswand eine Breite von 5 – 7 Millimeter aufweisen.
Die Vorteile des ungebundenen Verlegens von Natursteinplatten
Der große Vorteil des ungebundenen Verlegens von Terrassenplatten aus Naturstein ist das flexible Einsetzen und Austauschen der Platten. Die Natursteinplatten liegen lose auf dem Splittbett auf und können auch im Nachhinein noch ausgewechselt werden. Entstehen Flecken oder bilden sich Verfärbungen, kann die betroffene Platte problemlos aufgenommen und ersetzt werden. Wir empfehlen Ihnen grundsätzlich, bei Ihrer Bestellung einen Verschnitt von 5 – 10 % einzuplanen und die überschüssigen Natursteinplatten in Ihrem Gartenhäuschen, dem Keller oder der Garage zu lagern. So können Sie bei Bedarf ohne erneute Lieferzeit sofort auf eine Ersatzplatte zugreifen, den Schaden auf Ihrer Terrasse ausbessern und umgehen somit eventuelle längere Lieferzeiten für eine Nachbestellung. Zudem kann es vorkommen, dass die von Ihnen genutzten Natursteinplatten nicht mehr abgebaut werden und somit nicht mehr lieferbar sind. Legen Sie sich einen Vorrat an den von Ihnen ausgewählten Natursteinplatten an, umgehen Sie dies.
Haben Sie Fragen zu der gebundenen oder ungebundenen Verlegung von Natursteinplatten oder benötigen Sie eine individuelle Beratung bezüglich der Auswahl der passenden Natursteinplatten für Ihre Terrasse? Für allgemeine Fragen oder spezifische Anfragen erreichen Sie uns ganztägig telefonisch oder können sich über unser Kontaktformular an uns wenden. Wir freuen uns, Sie bei Ihrem Bauvorhaben zu unterstützen!